Bauwerft: |
Abeking & Rasmussen |
Ex-Name: |
Erika III, Ruth, Loreley, Wega, Matho II, Vinga III, Windspiel II, Maruna |
Segelnummer: |
O-12 |
Ex-Segelnr: |
O-12, O-24, 7479, IX 192 |
Schiffstyp: |
75qm Nationaler Kreuzer |
Konstrukteur: |
H. Rasmussen |
Eigner: |
wird nicht veröffentlicht! |
Takelung: |
Hochtakelung Holz |
Baujahr: |
1914 Baunummer 379 |
Heimatrevier: |
Bodensee |
Segelfläche: |
75 |
Baumaterial: |
Mahagoni, Teak, Eiche |
Länge über alles: |
11,70 |
Deplacement: |
derzeit 4,0t |
Breite: |
2,7 |
Tiefgang: |
1,50m |
Bemerkung: |
Das Schiff wurde aktuell komplett originalgetreu rekonstruiert und restauriert und sucht einen neuen Eigner am Bodensee!! |
Das Schiff wurde 1914 unter der Baunummer 379 und dem Projektnamen "Freia" bei Abenking und Rasmussen nach einem Riß von H. Rasmussen als Schwesterschiff der heutigen "Yolanda" O-18 für Herrn Dr. Martin Freund vom Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) gebaut. Der Auftraggeber nannte das Schiff dann aber "Erika III", wohl weil bereits 1913 ein Herr Julius Freund (ebenfalls VSaW) bei von Hacht einen 75er (1913) mit dem Namen "Freya" O-3 hatte bauen lassen. ( Yacht 1914-18-421, s. auch Jahrbücher des VSaW).
Noch 1914 verkauft Herr Dr. Martin Freund die "Erika III an Herrn Geh. Hofrat Dr. Krönig aus Konstanz, der das Schiff an den Bodensee verbringt, auf den Namen "Ruth" tauft und dort bis 1918 segelt. (Yacht 1914-31-824 und 1918-35-336)
Im Jahrbuch des DSV von 1916 wird das Schiff erstmals geführt: Name: "Erika III", Segelnummer: O-12, Eigner: Dr. Martin Freund (VSaW).
1918 holt Herr Emil Wiese die "Ruth ex Erika III" als "Loreley" nach Hamburg in den Norddeutschen Regattaverein (NRV). (Yacht 1918-47-443, DSV-Jahrbuch 1919, Eintrag ohne zugeordnete Segelnummer).
1919 erwirbt Max Treess (NRV) das Schiff und gibt ihm den Namen "Erika" zurück. (Vermutlich hat er ebenso wie Dr. M. Freund eine Geliebte mit diesem Namen). (DSV-Jahrbuch 1920, Segelnummer: O-24)
1920 übernimmt Dr. P. Reinhard (NRV) das Schiff und tauft es "Wega". (DSV-Jahrbuch 1922, Segelnummer: O-24)
1924 kauft schliesslich Dr. Max Thormählen (NRV) die "Wega" und taufte sie "Matho II" (vermutlich aus den Anfangssilben seines eigenen Namens zusammengesetzt). (Yacht 1925-14-15). Gleichzeitig scheint Dr. Thormählen auch Mitglied im Akademischen Seglerverein Kiel zu sein, denn im Jahrbuch des ASV Kiel von 1927 wird ebenfalls die "Matho II" aufgeführt.
1928 erwirbt dann Herr Gätjens vom NRV das Schiff. Es wird weiterhin unter dem Namen "Matho II" als klassenlose Yacht geführt (Yacht 1928-27-6). 1931 wird das Schiff unter der Segelnummer 7479 weiterhin als klassenlose Yacht geführt.
Während des 2. Weltkrieges erwirbt Herr Haltermann 1941/42 das Schiff von der Evers-Werft (Timmendorfer Strand/Ostsee) und tauft es auf den Namen "Vinga III".
1955 verkauft er das Schiff für 6000,- DM an die Baltische Segelvereinigung Hamburg, welche die "Vinga" als Clubschiff nutzt. Die "Vinga III" ist als IX KR vermessen und trägt die Segelnummer IX 192. Da der achterliche Überhang rott ist, wird dieser etwas gekürzt. Das ehemals 11,70cm lange Schiff weist jetzt nur noch eine Länge von 11,58m auf. In den Jahren 1955 bis 1963 ersegelt das Schiff auf der Ostsee 15.304 Seemeilen. Als die "Vinga III" am Ende der Saison 1963 aus dem Wasser gehoben wird, stellt man mit großem Schrecken fest, dass infolge korrodierter Kielbolzen der Bleikiel ca. 10cm vom Totholz klaffte. Am 03. Januar 1964 beschliesst der Comite´ der Baltischen S.Vg, die "Vinga III" zu verkaufen und keinesfalls mehr zu Wasser zu lassen.
1963 wird das Schiff schliesslich für 6.500,-- DM an Herrn Otto Stieglitz aus Travemünde verkauft, welcher es "Windspiel II" tauft.
Dieser verkauft das Schiff am 17.08.1969 an Herrn Werner Reim, der die Yacht "Maruna tauft. Weiterhin trägt das Schiff die Segelnummer IX 192. In dieser Zeit werden der Rumpf über Wasser neu beplankt und das Deck um 10cm höher gesetzt, damit das Schiff etwas hochbordiger und wohnlicher wird.
Von der Witwe des Herrn Reim erwirbt RA Dietrich Wolf aus Berlin am 16.12.2001 die "Maruna ex Windspiel II ex Vinga III ex Matho II ex Wega ex Loreley ex Ruth ex Erika III". Er beginnt mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten. So wird unter anderem das Achterschiff um ca. 70cm verlängert, um die Proportionen wieder zu strecken. Das Schiff weist nun eine Länge von 12,30m auf.
Am 21.11.2007 geht das Schiff in den Besitz von Dr. Richard Volz über, welcher das Schiff für die 75qm Nationale Kreuzer Klasse Bodensee e.V. erwirbt, um nach Restaurierung durch die Bootswerft Michelsen die Bodensee-Flotte um ein weiteres Schiff zu vergrößern. Ab dem Sommer 2008 wird die Yacht schrittweise anhand der originalen Baupläne von 1914 wieder in ihren Originalzustand zurück gebaut und fachgerecht restauriert. Die "Vinga" erlebt zur Überlinger Herbstregatta 2011 ihren zweiten Stapellauf und gewinnt 2012 die Bodenseewoche und 2013 die Jahreswertung der 75qm Nationalen Kreuzerklasse am Bodensee.
Anfang September 2018 erwirbt der heutige Eigner die Vinga. Somit schliesst sich ein Kreis und ein aufwändiges und utiges Projekt kommt zu einem schönen und erfolgreichen Ende. Die Vinga lebt!